Food Fraud Blog Beitrag

Food Fraud – erkennen und verhindern

Die Biene hat’s erkannt: Der Honig ist gefälscht! Gefälschte Lebensmittel – zum Beispiel Reissirup statt echtem Honig – bergen hohe Gewinnmargen. Deshalb findet Food Fraud immer häufiger statt und auch gerade jetzt, wo viele Lieferketten durch Konflikte und stark schwankende Energiekosten beeinträchtigt werden.

Es gibt viele Beispiele für Produkte, die besonders häufig gefälscht werden. Welche benutzt du in deiner Küche?  

  • Bienenhonig mit Sirup strecken
  • Olivenöl mit billigeren Fremdölen strecken
  • Gewürze mit anderen Bestandteilen strecken
  • Pferdefleisch statt Rindfleisch (daran erinnert sich jeder auch wenn man erst einmal drauf kommen muss, warum das Pferdefleisch billiger war)

Food Fraud hat mittlerweile eine so große wirtschaftliche Bedeutung, dass selbst Europol und Interpol daran arbeiten – übrigens schon seit vielen Jahren. Den aktuellen Bericht über ihre Ergebnisse findest du hier: Operation Opson IX – Analysis report | Europol (europa.eu).

Erschreckend: Der Wert der sichergestellten Waren betrug bei Opson VI 235 Millionen Euro. Und es ist nicht nur der hohe Wert, der mich erschreckt: Viele Fälle von Food Fraud sind auch gesundheitsgefährdend – zum Beispiel, wenn Alkohol gepanscht oder nicht korrekt destilliert wird.

Lebensmittelunternehmen stehen also in der Verantwortung, Food Fraud zu erkennen und Gegen- und Präventivmaßnahmen zu implementieren.

Hier kommt häufig Dr. Andreas Müller zum Einsatz – Fachmann im Bereich der Aufklärung von vermuteten Food Fraud Fällen und neuer Referent bei Praxistrainings-LMS.

Einige seiner Aussagen zum Thema Food Fraud haben mich schwer beeindruckt:

  • Fast die Hälfte aller von ihm untersuchten Fälle von Food Fraud finden im Unternehmen selbst und nicht etwa bei Vorlieferanten statt.
  • Immer wieder werden wertgebende Bestandteile ausgetauscht oder gestreckt – zum Beispiel Honig gegen billigen Sirup. Der Austausch – Honig gegen Sirup – erfolgt heimlich, und der teure und nun gepanschte Bienenhonig wird von den Tätern weiterverkauft. Die Reichweite des Vorrats an echtem Honig wird verlängert, verfügbare Mengen werden erhöht.
  • Wenn ein Unternehmen nun Produkte auf „Echtheit“ testen möchte, kann es diese natürlich zur Analytik ins Labor geben. Bleiben wir beim Honig: Es gibt mehr als 200 verschiedene gerichtete Analysen, die gemacht werden könnten, bis analytisch die Echtheit von Honig vollständig abgesichert ist. Die Zahl hat mich schwer beeindruckt. „Das kann bestimmt kein Unternehmen bezahlen.  Was tun?“ – habe ich Dr. Müller gefragt.
  • Sensorik der Rohwaren“ – die Antwort ist so einfach wie logisch. Denn viele Fälle von Food Fraud lassen sich durch geschulte Mitarbeiter (Stichwort: Warenkunde) und eine Sensorik der Rohwaren bereits enttarnen. Viele Verfälschungen hinterlassen charakteristische Abweichungen zum idealen Produkt. Mit gutem Training und warenkundlicher Erfahrung lässt sich die Laboranalytik oft schon in die richtige Richtung lenken. Hier kann der Mensch zur schlauen Biene werden. Auch verstärkt im Einsatz: ungerichtete Methoden, die eine Vielzahl von Eigenschaften des „Honigs“ mit einer nachweislich echten Referenz abgleichen und Abweichungen schnell erkennen.

Wenn du in einem Lebensmittelunternehmen arbeitest und wissen möchtest, welche praxisnahen Möglichkeiten es noch gibt, um Food Fraud zu erkennen und zu verhindern, dann empfehle ich dir unser praxisorientiertes Online-Seminar zu Food Fraud mit Referenten Dr. Andreas Müller.

Mehr Informationen unter: https://praxistrainings-lms.de/produkt/online-seminar-food-fraud/, Fragen gerne an info@praxistrainings-lms.de.

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